Oświęcim, (gesprochen Oschwjentschim) ist eine kleine Stadt in Polen, nicht weit von Krakau (polnisch Kraków, gesprochen Krakuff), der einstigen Hauptstadt Polens entfernt. In der Nazizeit lag Oświęcim im General-gouvernement und trug den Namen Auschwitz und wurde so zu einem Ort millionenfachen Grauens und unsagbarer Verbrechen. Jeder weiß das. Für einige hundert deutsche Familien sollte die Stadt aber auch ein Ort zum Leben, ein Ort des Aufbaus werden, denn die IG Farben planten und bauten dort ein riesiges Chemiewerk und für ihre Arbeiter eine großzügig angelegte Werkssiedlung. 1943 beschloss der Vater der Autorin die Übersiedlung seiner Familie nach Auschwitz. Weg von der mitteldeutschen Industrielandschaft um das Leunawerk mit Dreck und Krieg und alliierten Bombenangriffen. Hin zu vermeintlicher Idylle und Friedlichkeit. Hin zum Aufbau eines wahrhaft gigantischen Betriebes. Fast wie damals, beim Bau des Panamakanals – ein Traum des Familienvaters: einmal bei einem solchen Projekt mitzuwirken. Ein Traum, der keine zwei Jahre hielt. Monika Lätzsch schildert ungeschönt ihre Kindheit und Jugend in Merseburg und in Auschwitz in den Jahren um 1930 bis Januar 1945. Bis mit den Träumen schließlich und endlich auch das großmannssüchtige Nazireich zerplatzte.
Herta Nehmich, Ende 50, rechnet in einem langen, stummen Monolog mit ihrer Vergangenheit als langjährige Mitarbeiterin in einem Industriebetrieb und mit ihrem früheren Geliebten Kurt Baumbach ab.  Mitte/Ende der Vierziger Jahre beginnt sie in einem mittelständischen Betrieb, dem Metallwerk, an der Walzstraße, wo schwere körperliche Arbeit vorherrscht und wo sie Baumbach begegnet, der auch dort arbeitet, an der Blockwalze. Herta ist vernarrt in Baumbach, der aber heiratet eine andere, die Frau ist schwanger von ihm. Herta will ihn trotz allem.  Im weiteren Verlauf der Geschichte wird die im Titel benannte „Entfernung“ deutlich. Baumbach wird einer von den ganz hohen Wirtschaftsfunktionären im Lande. Herta bleibt ihr Arbeitsleben lang an der „Basis“, der Walzstraße. Zunehmend seltener kümmert Baumbach sich um die direkten Belange des Werkes und um die Ansichten der Belegschaft. Die Entfernung zwischen den beiden Protagonisten steht, das wird im Text oft genug deutlich, auch für die fortschreitende Entfernung der politischen Führung in der DDR vom Volke. Man kann den Roman mit den Worten zusammenfassen: Wie Herta Nehmich und Kurt Baumbach den Sozialismus aufbauten und wie er ihnen verloren ging.
Sieben Windstärken sind nichts, was einen Nordostdeutschen aus der Ruhe bringen kann. Aber es wird ihm Aufmerksamkeit abverlangt.   Mit Aufmerksamkeit wird auch diese Kurzgeschichtensammlung zu lesen sein, denn es geht um Menschen, deren Schicksal nicht so glatt und unbewegt scheint, sondern eher mit einigem Auf und Ab der See mit sieben Windstärken.  Erzählt werden vierundzwanzig anrührende, dramatische, auch tragische, nachdenklich stimmende, kriminelle und erschütternde, mitunter gruselige, aber auch hoffnungsvolle und manchmal zuversichtliche Geschichten.   Der Autor spart nicht mit ungewöhnlichen Erzählperspektiven und auch nicht mit einem gewissen Witz.   Jurek P bewegt sich hier anscheinend mit sieben Windstärken durch die menschliche Psyche seiner Protagonisten.
»Mit sieben Windstärken durch die menschliche Psyche« – so titelte die »Ostsee-Zeitung« 2014 einen Bericht kurz nach dem Erscheinen des Erstlingswerkes »Sieben Windstärken« von Jurek P und traf damit ziemlich genau dessen Anliegen, Geschichten über den Nordosten mit seinen oft liebenswürdigen, aber auch gelegentlich raubeinigen Menschen zu erzählen.  Vierundzwanzig Nordoststorys, die in heiterer oder auch nachdenklicher bis mystischer Stimmung von seelischen Höhen und Tiefen der Protagonisten zu berichten wussten.  Mit dem vorliegenden Buch nun erhält dieser erste Erzählband eine würdige Fortsetzung – mit einer halben Windstärke mehr sogar.  Geschichten von Zeitgenossen, die auf die eine oder andere Weise etwas »Besonderes« haben, so dass man diesem wie auch dem ersten Buch gut und gerne den Titel »Randfigurenkabinett« hätte geben können.
Ihr wolltet immer schon mal wissen, wie das Märchen von den drei Haselnüssen für Aschenbrödel weiterging? Ihr interessiert euch für einen Musketierfilm mit weiblichen Hauptrollen? Ihr liebt phantastisch angehauchte Geschichten und auch ein bisschen Hokuspokus? Ihr habt etwas übrig für Rezensionen noch ungeschriebener Bücher? Der Autor Jurek P hatte sich bisher bemüht, mit rund vier Dutzend starkwindig angehauchten Nordostgeschichten die Aufmerksamkeit der Leserschaft zu ergattern. Für diesen Band nun holte er aus seinem Fundus an Geschichten jene, die weniger mit Nordostkolorit ausgestattet sind und fasst sie unter dem Titel „Märlein & Gespönnsel“ zusammen.  Was Märchen sind, wissen wir. Aber um Märchen geht es in den Geschichten dieses Buches weniger, auch wenn der Autor manche seiner Texte dafür hält. Die Ausdrücke Geschreibsel und Gespinne, mit denen man einige der in diesem Buch vorliegenden Texte auch klassifizieren könnte, sind uns ebenso geläufig – nur hatte da der Autor Einwände, das so zu sehen. Letztlich hatten Verlag und Quasi-Herausgeber Las Pegas sich mit dem Autor auf den Titel Märlein & Gespönnsel einigen können. Denn dem Leser werden einige Geschichten angeboten, die irgendwo zwischen den Genres Märchen und Gespinne angesiedelt werden können. Kurze und kürzere Stories zur Unterhaltung und zum Nachdenken.